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Chronik der Ereignisse, Langfassung

Vorgeschichte:


Gutachten, die die fehlende Standsicherheit der Uferbefestigung feststellen, gehen bin das Jahr 1964 zurück. 2005 wurden vom WSA Berlin die ersten vorbereitenden Aufgaben zur Kanalsanierung in Auftrag gegeben.

Phase 1: Sanierungsplanung


24.01.2006
Beauftragung der Bundesanstalt für Wasserbau für ein Untersuchungsprogramm für die geplanten Baugrundaufschlüsse

Der Auftrag wird eingeordnet in "Priorität 1 wegen unzureichender Standsicherheit". Angemeldet für den Jahresplan wurde der Auftrag bereits am 19.08.2005. Beauftragt wurde "ein Untersuchungsprogramm für die geplanten Baugrundaufschlüsse -Regelbauweise- aufzustellen, sowie unterstützend bei der Planung der Bauwerksausführung".
Die fehlende Standsichheit der Uferbefestigung seit langem bekannt.

Zitate aus der Beauftragung
" Schon in früheren Standsicherheitsuntersuchungen (s. Anlage 3.1 bis 3.4) der Deutschen Gesellschaft für Bodenmechanik (1964) und des Grundbauamtes der Technischen Universität (1964), veranlasst von SenStadtUm, wurde festgestellt, dass die alte Stützkonstruktion keine ausreichende rechnerische Standsicherheit aufweist. Die Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe hat in einer gutachterlichen Stellungnahme diese Feststellung bestätigt (1967). Die Gutachten ergaben, dass Ufermauern, deren Abdeckplatte über 33,00 m ü NN liegt, der Normalstau im LWK liegt bei 32,10 m ü NN, nicht mehr standsicher sind.
"

"
Aus der Tatsache heraus, dass bisher an den alten massiven Ufermauern nur wenige Schäden eingetreten sind, beweist lediglich, dass die Stützkonstruktion noch über eine nicht erfasste Standsicherheitsreserve verfügt, die auf die nicht angesetzte Kapillarkohäsion (scheinbare Kohäsion) des rolligen Baugrundes zurückzuführen ist
"

"
Geplant ist der Wideraufbau der Uferwände in der jetzigen Form, da diese unter Denkmalschutz stehen. Ein nachträgliches Einbringen einer Unterwasserspundwand als Fußsicherung kommt aus schiffahrtstechnischen Gründen nicht mehr in Frage, da eine Einengung der Fahrrinne nicht mehr akzeptabel ist.
"

07.04.06
Befahrung des LWK

Mai 06
Vermessung ungünstiger und repräsentativer Uferprofile nach Empfehlung der BAW vom 12.05.

08. und 15.09.06
Ortstermin zur Lage notwendiger Drucksondierungen

24.10.2006
Protokoll des Teffens zwischen WSA und Landesdenkmalamt

Zitate aus dem Protokoll

"
Der naturnahe Bewuchs sollte nicht überall zugelassen werden, da die Prägung des Kanals hauptsächlichüber die alten Anpflanzungen (Baumreihen und Alleen erfolgt. Da die Erfahrungen bei Unterhaltungsarbeiten des WSA gegenteilige Erfahrungen gemacht wurden, wird vereinbart, dass das WSA dem Landesdenkmalamt Lagepläne mit den Eigentumsgrenzen zur Verfügung stellt. Es sollen dann die Grünflächenämter bzw. Untere Naturschutzämter angeschrieben werden und zu Ausdünnung des Wildwuchses aufgefordert werden. Das WSA wird zur Benehmensherstellung mir den unteren Naturschutzbehörden für die Pflegemaßnahmen in 2007 auch das Landesdenkmalamt hinzuziehen.
"

22.01.07
Geotechnische Stellungnahme der Bundesanstalt für Wasserbau (beauftragt am 23.01.06)

Voruntersuchung für einen ungünstigen Uferquerschnitt mit hohem Geländesprung (LWK km 6,981 südliches Ufer, Bereich Baerwaldbrücke) unter Verwendung von Altbohrungen und Altsondierungen. Das Ergebnis: keine rechnerische Standsicherheit der Ufermauer an dieser Stelle mit oder ohne Schäden, keine nennenswerten Standsicherheitsreserven.

Eißfeldt empfiehlt:
  • 1. Vorziehen der Drucksondierungen
  • 2. Überprüfung der Ufermauer im Rahmen der Bauwerksinspektion
  • 3. Schnellstmögliche Instandsetzung der Fugenschäden
  • 4. möglichst kurzfristige Taucherinspektion
  • 5. quartärliche Peilung der Kanalquerprofile / Verfüllung der Kolke

Nach Vorliegen der Drucksondierungen sowie Angaben zum baulichen Zustand der Uferwand sollen die Standsicherheitsberechnungen unter Verwendung dieser Untersuchungsergebnisse aktualisiert werden.


Phase 2: Ufereinbrüche



Während der forcierten Tauchinspektion kommt es zu Ufereinbrüchen.

12.04.
Beim Riedel-Anleger an der Kottbusser Brücke treiben Spundwände auf dem Wasser. WSA-Taucher untersuchen die Geländestelle, welche bis auf 3,10 m unterspült.

19.04.
Uferabruch bei der Anlegestelle der Reederei Riedel an der Kottbusser Brücke

23.04.
Tagesspiegel Online: "Absacker in Kreuzberg"
Link zum Artikel

09.05.
Uferabruch beim Technischen Museum

Vom 02.05. bis in den Juni gehen die Ergebnisse der Taucherinspektion ein.

11.05.
Erste Presseerklärung des Wasserschifffahrtsamtes
Verfügung des Einbahnverkehrs und der Absperrung der Bereiche mit großen Übertiefen.

Zitat:
"
Die bisherigen Untersuchungen weisen z. T. erhebliche Gewässerübertiefen vor den Anlegestellen und Ausweichstellen der Fahrgastschifffahrt aus. Zudem ist ein deutlicher unterwasserseitiger Verschleiß tragender Teile der Uferwand feststellbar.
"

12.05.
Berliner Morgenpost: "Landwehrkanal: Ufer droht einzustürzen"
Link zum Artikel

Zitat:
"
Der Kanal ist für eine Wassertiefe von zwei Metern ausgelegt, abschnittsweise ist er jetzt bis zu 2,80 Meter tief. Die Wände reichen nur bis in die Tiefe von 2,20 Meter und stützen die oben sichtbaren Natursteine. Grund für die zunehmende Wassertiefe könnte der intensive Schiffsverkehr mit immer stärkeren Motoren sein.
"

13.05.
Tagesspiegel: "Einsturzgefahr am Landwehrkanal"
Link zum Artikel

Zitat:
"
Dieses Problem gibt es auch auf der Spree. Erst in den vergangenen Wochen musste am Reichstagufer zwischen dem S-Bahnhof Friedrichstraße und der Weidendammer Brücke ein rund 150 Meter langer Abschnitt der Ufermauer gesichert werden. Auch sie war unterspült. Das Reichstagufer wurde deshalb im vergangenen Jahr gesperrt.

Am gegenüberliegenden Schiffbauerdamm muss die gut 100 Jahre alte Ufermauer sogar vollständig erneuert werden. Damit die Wirte dort ihre Gäste weiter im Freien bedienen können, sollen die Arbeiten nach der jetzt erfolgten provisorischen Sicherung im Herbst beginnen.

Schäden sind unter anderem auch am Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal beim Humboldthafen, im Charlottenburger Verbindungskanal sowie im Uferbereich bei der Charlottenburger Schleuse festgestellt worden. Taucher hatten im vergangenen Jahr rund 30 Kilometer Ufermauern untersucht. Noch nicht abgeschlossen sind die Überprüfungen auf etwa 40 Kilometern Länge am Teltowkanal, wo die Sicherheitskriterien der Uferböschungen neu berechnet werden.
"

15.05.
Tagesspiegel: Landwehrkanal wird weiter untersucht
Link zum Artikel

Zitate:
"
Der Kanal hat sich vor allem vor Schleusen und überall dort vertieft, wo Schiffe anlegen, wenden oder stoppen müssen, um den Gegenverkehr passieren zu lassen.
"

"
Um das Ufer zu schonen, dürfen Schiffe jetzt nur noch in der Kanalmitte in eine Richtung fahren ? von Friedrichshain-Kreuzberg zur Mündung in die Spree in Charlottenburg.
"

"Wie die Schäden behoben werden können, steht noch nicht fest. Die Experten prüfen, ob die Erde, die sich verlagert hat, wieder umgeschichtet werden kann. Schwieriger wird es mit den Ufermauern. Der 23 Meter breite Kanal soll nicht durch nachträgliche Einbauten verengt werden, zudem stehen der Kanal und die Ufer unter Denkmalschutz.
"


Kurze Denkpause


Zwischen dem ersten Uferabruch und der zweiten Pressererklärung des wsa am 22.05. wird:
1. an keiner Stelle angeführt, dass von den Uferbäumen Gefahr ausgeht
2. an keiner Stelle angeführt, dass von den Bäumen eine Belastung für die Ufer ausgeht

Gefahrengrund ist immer die Unterspülung der Ufer durch die Fahrgastschifffahrt.
Vor dem 22.05. wird in der Öffentlichkeit nie über Bäume geredet.
Nach dem 22.05. wird nur noch über Bäume geredet.

Das WSA braucht 1 Monat, um festzustellen, dass von den Kanalbäumen eine Gefahr ausgeht?
Never.
Brockelmann und Bodsch müssen abwägen, ob ihre augenblicklichen Ressourcen für eine umfassende Kanalsanierung ausreichen. Außerdem haben sie noch kein Sanierungskonzept

Rund um den 12.05. schickt Dr. Eißfeldt den Vorschlag der BAW. Das WSA trifft die Entscheidung, die geplante Sanierung forciert anzugehen. Von nun an sind die Bäume der Feind, weil sie dem geplanten Sanierungskonzept im Weg stehen.


Phase 3: Fällungen


18.05.
Bereisung durch WSA und Bundesforstverwaltung
Link: Ergebnisprotokoll der Bereisung

Am 14.05. ergeht die sehr kurzfristige Einladung zu dieser Bereisung. Zu diesem Zeitpunkt besitzt das WSA keine statischen Berechnungen für verschiedene Uferabschnitte mit unterschiedlichen Geländehöhen. Sie haben Tauchberichte und Sicherheitsberechnungen für das ungünstigste Uferprofil (s.o. 22.01.07). Während der Bereisung wird dieser Spezialbefund als Allgemeinbefund dargestellt.

Zitat:
"
Das Ufer in Regelbauweise weist entsprechend Berechnung der BAW vom 22.01.07 bei intaktem Bauzustand lediglich Sicherheiten von eta = 1,15 bzw eta = 1,05 (bei defekten Fugen) auf."
"

Die Bäume werden zur Gefahr erklärt, weil:
1. sie zusätzlich Lasten (Eigenlast/Wind) auf die nicht standsichere Böschung aufbringen
2. ein Umstürzen aufgrund eines Geländebruchs nicht auszuschließen ist (Gefährdung der Schifffahrt)

Fazit:
"
Zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit an den Verkehrswegen Land/Wasser ist eine sofortige Fällung aller Bäume im "rot und gelben" Schadensbereich zwingend erforderlich. Hierbei handelt es sich um Bäume mit einer Höhe > 15 m, die sich in einem Mindestabstand von 3,00 m befinden."
"


21.05.
Dokumentation der WSA-Abwägung für Fällungen

U.a.: Warum Abspannungen nicht in Frage kommen.

21.05.07
Geotechnische Stellungnahme der Bundesanstalt für Wasserbau Dieses Gutachten bildet die Grundlage für Brockelmanns Pressekonferenz vom 22.05.
Sicherheitsberechnungen liegen auch weiterhin nur für das ungünstigste Uferprofil bei Kanalkilometer 6,981 vor. Die Befunde der Taucherberichte fließen in die gutachterliche Bewertung ein. Fazit: " Nach den festgestellten Schäden ist die Uferwand insgesamt noch kritischer zu bewerten".

Im Gutachten vorgestellt wird die favourisierte Sanierungsvariante einer Unterwasserspundwand, auf die neu aufgebaute Uferwand auflastet.Der Vorteil dieser Lösung:
"
Alternative Instandsetzungsvarianten mit einer neuen Spundwand vor und hinter der Uferkonstruktion wurden in der o.g. Sitzung verworfen, da bei der vorgesetzten Variante die Breite der Wasserstraße reduziert wird und bei dahinter angeordneten Spundwand ein Planfeststellungsbeschluss erforderlich ist.
"

Zu den Sicherungsmaßnahmen stellt Dr. Eißfeldt fest:
Zitat
"
Durch die Sicherungsmaßnahmen kann das derzeitige sehr niedrige Standsicherheitsniveau nicht nennenswert erhöht werden.
"

In den Grafiken zum Gleitkreis sind alle Hinweise darauf getilgt, das es sich bei dem dargestellten Uferprofil um das spezifische Profil bei Kanalkilometer 6,981 handelt.

22.05.
Pressekonferenz Brockelmann
5% bis 10 % der Kanalbäume, so das Amt sind von den Fällungen betroffen . Bei rund 3.000 Bäumen macht das ca. 200.


23.05.
Link: Arno Paulus Flyer für das 1. Treffen auf der Admiralbrücke

Tagesspiegel: Alarm am Landwehrkanal
Link zum Artikel

Berliner Morgenpost: Landwehrkanal: Ufer muss sofort saniert werden Link zum Artikel

Hier findet sich die WSA-Argumentation in ihrer unverstelltesten Form. Es steht alles drin: Gefahr, Bäume, Sanierungskonzept.
Zitat
"
Doch das eilige Vorhaben bringt etliche Komplikationen mit sich. Nicht wegen der Kosten. "Für solche Fälle ist das Geld da", sagt Brockelmann. Mehr Kopfzerbrechen bereitet ihm, dass umfangreiche und zeitraubende Baugenehmigungen und Ausschreibungsverfahren anstehen. Weil der Verfall der Kanalmauern aber fortschreitet und Gefahr im Verzug ist, hofft Brockelmann auf schnelles Handeln der zuständigen Behörden.
"

Do, 24.05.
Fällungen in Charlottenburg

Di 29.05.
Arno Paulus verhindert die Fällung der Pappeln

Stellungnahme von Dirk Behrendt, GRÜNE

Mi 30.05.
Tagesspiegel: Land unter in Kreuzberg
Link zum Artikel

Do.,31.05.
Protokoll der Betroffenenbesprechung im Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin (WSA)

Zitate:
"
Die Bäume am Kanal teilt das WSA in zwei Kategorien ein. Zum Einen die Bäume, die mit ihrem Gewicht direkt auf die Uferbefestigung drücken und somit den Zustand des Bauwerks weiter destabilisieren. Zum Anderen die Bäume, die bei einem Geländeabbruch mit abrutschen und umfallen würden. Wie gesund oder wie krank ein Baum ist, sei in diesem Zusammenhang unerheblich. Der Geländeabbruch soll bis zu 4m vom Ufer erfolgen können. Alle Bäume die sich in solch gefährdeten Gebieten befinden, müssten, so Herr Brockelmann, gefällt werden. Welche Uferabschnitte in Kreuzberg und Neukölln davon betroffen sind, konnte er zum Zeitpunkt der Besprechung aber nicht sagen.
"
"
Eine Bürgerinformation vor Ort mit allen Beteiligten und Interessierten will das WSA in den nächsten zwei bis drei Wochen einrichten. Solange sollen, außer den drei Bäumen an der Waterloobrücke, keine weiteren Fällungen vorgenommen werden. Vorbehaltlich der Ergebnisse laufender Tauchuntersuchungen, so Frau Bodsch.
"
"
Die WSA würde sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in einer Planungs- oder Projektierungphase von Baumaßnahmen am Landwehrkanal befinden. Dementsprechend würden in puncto Baumfällungen noch nicht die Bäume betroffen sein, die den Baumaßnahmen oder dem Denkmalschutz entgegenstehen, sondern nur die, die der Gefahrenabwehr dienten. Wie viele und welche Bäume das genau seien, will das WSA bei der Bürgerinformation vor Ort darlegen.
"


Freitag, 01.06.
Berliner Morgenpost: Riesige Pappeln fallen am Landwehrkanal
Link zum Artikel

Pressemitteilung des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg vom 01.06.2007
Link zur Presseerklärung

Zitat:
"
Von Seiten des WSA wurden auch die im Uferbereich stehenden Bäume hinsichtlich der Tragfähigkeit der Ufer begutachtet, und insbesondere im Kreuzberger Kanalstreckenabschnitt werden aus Standsicherheitsgründen ca. 200 Baumfällungen als unumgänglich bezeichnet.

Das Bezirksamt hält es jedoch für dringend geboten, alle potentiell zu fällenden Bäume einer Einzelfallprüfung zu unterziehen, um zu klären, ob Fällungen durch Alternativmaßnahmen vermieden werden können.
"

01.06.
H.C. Ströbeles Brief an Tiefensee

04.06.2007
Daniel Buchholz, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus: "Kahlschlag verhindern"
Link zum Artikel

Di, 05.06.
Ströbele auf der Brücke

Mi, 06.06.
Beauftragung Anwalt, Plakate gedruckt

Do, 07.06.
Kleine Anfrage Dirk Behrendt

Reduzierung der Fällliste

Fr, 08.06.
Tagesspiegel Nachrichten: 150 von Fällung bedrohte Bäume am Landwehrkanal gerettet
"
Nach Angaben des Kreuzberger Abgeordneten Dirk Behrendt (Grüne) will das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) nun nur noch 40 bis 50 Bäume am Landwehrkanal fällen. Dies habe ihm der Leiter des WSA mitgeteilt, sagte Behrendt gestern. Wie berichtet, sind die Ufermauern des stark befahrenen Kanals unterspült. Da die Bäume durch ihr Gewicht die Mauern zusätzlich belasten, sollten zunächst 200 gefällt werden.
"

Mo, 11.06.
Treffen WSA Bürgermeister
Vereinbart: Einzelgutachten, Informationsveranstaltung
Vorher: Gleitkreis / jetzt: nachgewiesene Belastung durch Bäume
Begründung der Fällungen: Zusatzbelastungen aus ufernahen Bäumen

12.06.
Tauchuntersuchungsbericht für 3 Linden

Mi,13.06.
Beitrag über den Kanal im rbb-Magazin "Klartext"
Link zum Beitrag
Zitat
"
"Haben Sie diese jetzige Katastrophe nicht kommen sehen?" Hartmut Brockelmann, Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin "Ich sagte Ihnen bereits: Wir haben am Landwehrkanal seit 1990 in erheblichem Umfang Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Diese Unterhaltungsmaßnahmen nach dem damalige Zustand und Einschätzung waren ausreichend."
"

19.06.
Akteneinsicht beim WSA
Link zur vorläufige Fällliste

Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag

Di, 20.06.
Tagesspiegel-Interview mit Arno Paulus: Kein Baum darf fallen
Link zum Artikel

Mi, 21.06.
Sperrung Landwehrkanal ab Windstärke 7
WSA stellt Antrag an Senat für Fällung der Linden

Zitty Artikel von Daniel Boese (der beste Artikel, den wir je hatten)
Link zu Teil 1
Link zu Teil 2

Zitate:
"
Aber die Vorstellung des Amtsleiters geht in eine ganz andere Richtung: "Wir favorisieren eine komplett instand gesetzte Ufermauer." Dafür würde die Wand Stein für Stein abgetragen, eine Stahlspundwand eingezogen und dann die Steine wieder draufgesetzt, so dass die Wand aussieht wie vorher und der Denkmalschutz bestehen bleibt. Für den Wasserbauingenieur ist der Vorteil klar: Der Landwehrkanal würde wesentlich stärkeren Verkehr ohne Schäden aushalten." Aber müssten dann die Bäume am Ufer gefällt werden? "Alle auf den ersten zwei, drei Metern." Kahlschlag am Landwehrkanal.

Auf der Admiralsbrücke stellen sich die Bürger die Zukunft ganz anders vor: Alle Bäume sollen stehen bleiben und das Regenwasser soll nicht mehr ungeklärt in den Kanal fließen. Und am schönsten fänden sie es, wenn man auch im Kanal baden könnte. Amtsleiter Brockelmann davon zu überzeugen, dürfte schwer werden. Aber wo sonst sollte das möglich sein, wenn nicht in Kreuzberg?
"

Tagesspiegel-Kommentar: Ahoi!
Link zum Artikel

Do, 22.06.
Komplettsperrung wegen 3 Linden

Tagesspiegel:Kampf um jeden Baum
Link zum Artikel

Tagesspiegel: Die ersten Bäume fallen
Link zum Artikel

Tagesspiegel: Kein Schiffsverkehr auf Landwehrkanal
Link zum Artikel


Fr, 23.06.
Tagesspiegel: Bürgerinitiative verhindert Baumfällungen
Link zum Artikel

Tagesspiegel: Baumpatrouille
Link zum Artikel

Sa, 24.06.
Tagesspiegel: Auf Kollisionskurs
Link zum Artikel

So, 25.06.
Tagesspiegel: Aktivisten demonstrieren vor SPD-Zentrale
Link zum Artikel

Tagesspiegel: Ruhe am Landwehrkanal
Link zum Artikel

Tagesspiegel: Kanaldampfer dümpeln auf der Spree.
Link zum Artikel


Mo, 26.06
Zweite Pressemitteilung des WSA Di, 27.06.
Variantenberechnung der Bundesanstalt für Wssaerbau (BAW)

Beim Treffen vom 11.06. ist u.a. ein Einzelgefährdungsnachweis der 41 von der Fällung bedohten Bäumen verabredet worden. Die Variantenberechnung wird in der ?ffentlichkeit als eben solche dargestellt. Sie soll die Gefährdung durch Bäume rechnerisch nachweisen.

Die Variantenberechnung berechnet jedoch keine Baumvarianten, sondern die Belastung verschiedener Uferprofile (Geländehöhen) durch einen "Modellbaum). Für die Variantenberechnung der Bundesanstalt für Wasserbau wurde als "Modellbaum" eine Pappel von 30 m Höhe zu Grunde gelegt. Tatsächlich erreicht, laut der Gehölzerfassung Landwehrkanal vom 02.06.2007, kein einziger d er Bäume am Kanal diese Höhe. Das Gros der Baumhöhen liegt zwischen 14 m und 22 m.

In der Nähe des Verteidigungsministeriums steht Baum Nr. 45, eine Rosskastanie von 14 m Höhe, mit einem Kronendurchmesser von 12 m und einem Stammumfang (in 1,3 m) von 1,95 m. Wendet man die Werte dieses Baumes uf die Formel für die Stammlast an ergibt sich:

pi (3,14) x r? (0,3105m ?) x Länge (8 m) x 6kN/m?= 14,53 Kn
14,53 Kn = ca. 1,45 t verteilt auf eine Wurzelfläche von 2m x 2m = 4m? zu
pv = 14,53 kN : 4 m? = ca. 3,6 kN/m?

Dies ist ungefähr 12 % der in der Variantenberechnung durchgängig zu Grunde gelegten Stammlast von 30 kN/m?. Außerdem wurde der "Modellbaum" die Berechnung unmittelbar an die Uferkante gestellt.

Berechnet wurden von Eißfeldt auch auch die Sicherheitswerte für eine beschädigte Ufermauer. Die Werte z.B. für die Graupappel-Gruppe liegen totz aller Trickserei selbst bei beschädigter Uferbefestigung noch im akzeptablen Bereich. Das Gutachten ist sozusagen der Nachweis, dass von den Bäumen keine nennenswerte Belastung der Uferbefestigung ausgeht. Die Uferbefestigung ist zum größten Teil durch ihr Eigengewicht bedroht, um so stärker, je höher die Mauer ist.

Was macht man mit einem Gutachten, dass einem nicht passt? Man ignoriert es. Bodsch und Brockelmann erklären spezifische Schadensbilder an der Uferbefestigung zu K.O.-Kriterien und behaupten, dieserart Schäden ließen eine statische Berechnung nicht zu.
Aber genau das hat Eißfeldt getan.


Do, 28.06.
Gespräch bei Mechthild Rawert, SPD MdB

Fr. 29.06.
WSA bereitet Fällungen vor

Sa, 30.06.
Veranstaltung

So bis Do
Expertengespräche

Mo, 02.07.
Tagesordnung Verkehrsausschuss im Abgeordnetenhaus
"
In Bezug auf die geplanten Baumfällungen seien sich alle Fraktionen einig, sagte die Grünen-Abgeordnete Claudia Hämmerling. ?Wir fordern, dass die Bäume stehen bleiben und in jedem Einzelfall geprüft wird, wie man ihn retten kann.?
"

Die, 03.07.

Presseerklärung BUND/NABU
"
Weiterhin sichert das WSA schriftlich zu, bei Zustimmung der Beteiligten zu den Pappel-Fällungen, sofort den Auftrag zur Sicherung für die bei der Begehung einstimmig abgestimmten sechs erhaltenswerten Bäume zu geben. Über sechs Bäume, die noch strittig sind, soll später entschieden werden. Die Umweltverbände empfehlen der Bürgerinitiative sich diesem Votum anzuschließen. "Wir haben die Zielgerade erreicht, aber nicht alle Bäume können gerettet werden," räumt Winfried Lücking vom BUND-Flussbüro ein.
"

Mi, 04.07.
Amtshilfeersuchen des WSA an die Berliner Polizei

In einer Presserklärung fordert die SPD Friedrichhain-Kreuzberg den Erhalt der "Grünen Lunge Landwehrkanal":
Presseerklärung SPD Friedrichshain-Kreuzberg, 04.07.07

Do, 05.07.
Fällungen am Landwehrkanal durch das WSA, zeitgleich während laufender Verhandlungen.

Do, 12.07.
Offener Brief von Stefan Zackenfels MdA (SPD) an Bundesminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zur Sanierung des Landwehrkanals, Sicherung des Altbaumbestandes und als Reaktion auf die Überraschenden Fällungen vom 05.07.07 durch das WSA.
Offener Brief vom 12.07.

So, 29.07.
Der Landwehrkanal wird für die Schifffahrt geöffnet. Es bleibt lediglich die Einschränkung: Einbahnverkehr und ein Tempolimit von 6 km/h.


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